NO ISOLATION - NO DEATH PENALTY - NO TORTURE - NO PRISON !

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GEFANGENE
gefangenensolidarität - antirepression - selbstschutz

 GEGEN F.I.E.S.-ISOLATIONSHAFT
veranstaltungsreihe 2005 mit dem ehemaligen 'F.I.E.S.'-gefangenen Laudelino Iglesias Martinez

brüssel - 22.11.
gent - 25.11
amsterdam - 26.11
nijmegen - 29.11.
aachen - 1.12.
dresden - 5.12.
magdeburg - 8.12.
berlin - 13.12.
hamburg - 19.12.
stuttgart - 21.12.
vom 15. bis zum 31. januar 2006 in frankreich

Laudelino Iglesias Martinez, bekannter spanischer Anarchist und Sozialrebell, ist nach 23-jähriger Haft erst letztes Jahr aus dem Knast gekommen und berichtet nun auf seiner Tour über seine Erfahrungen in der brutalen FIES-Isolationshaft in Spanien und den Kampf im und gegen die Knäste.


Laudelino war Mitbegründer der Gefangenenorganisationen APRE(r) und GAPEL, die sich mit Hungerstreiks, Ausbrüchen und Ausbruchsversuchen, Aufständen (teilweise mit Geiselnahme von Schliessern) gegen das Folterregime wehrten.
Seine Erzählungen über die brutale FIES-Isolationshaft, gängige Foltermethoden in spanischen Knästen und den heftigen Kampf für die Freiheit machen wütend, bringen zum Nachdenken, zum Weinen und lassen einen die Hintergründe zu den Prozessen in Aachen besser verstehen.

Laude schreibt:
"Wir können und dürfen uns von der Furcht vor der Repression nicht lähmen lassen. Lasst uns nicht nur daran denken, was wir verlieren könnten, sondern daran, was wir zu gewinnen haben. Solidarität und Freiheit!"

Hintergrund:

Auch in Spanien flammte in den 70ern im Zuge der "Demokratisierung" der revolutionäre Kampf auf. Der Kampf um die Befreiung aller Gefangenen und Abschaffung der Knäste ging einher mit Forderungen nach Einhaltung fundamentaler Menschenrechte in den Gefängnissen. 1977 wurde die Gefangenenorganisation COPEL gegründet und es kam immer wieder zu Aufständen und Streiks in den Knästen.

Der repressive Staat schickte die 'Aufrührer' in die Isolation, wo Gefangene trotz der schwierigen Umstände die Gefangenenorganisation APRE gründeten. Sie wurde brutal unterdrückt, woraufhin es in den Knästen für mehrere Jahre relativ still wurde. Anfang der 90er flammte der Kampf wieder auf, als sich die APRE(r) wiedergründete und Gefangene es schafften, mittels Revolten ihre Forderungen an die Öffentlichkeit zu bringen.
Der Staat unterdrückte die Kämpfe und führte das FIES-System ein. Zeitlich unbegrenzt, und völlig isoliert werden rebellische Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen gehalten, ständig umverlegt, verprügelt, ihrer Identität beraubt.


Von Anfang an wird innerhalb und ausserhalb gegen FIES gekämpft. Vier Hauptforderungen werden aufgestellt:
1) Abschaffung des FIES-Regimes und jeder Form der Isolation.
2) Aufhebung der Dispersion der Gefangenen (keine Verwahrung in Gefängnissen weit weg von den Wohnorten, Freunden und Familien der Gefangenen; kein Aufteilen der Gefangenen in verschiedene Gefängnisse und innerhalb des Gefängnisses selbst).
3) Sofortige Entlassung aller unheilbar kranken Gefangenen.
4) Sofortige Entlassung aller, die die Höchststrafe von 20 Jahren (die dann von Aznar auf 40 erhöht wurde) abgesessen hatten.


Der Kampf um die Einhaltung fundamentaler Menschenrechte in der FIES-Haft beinhaltet Hunger- und Arbeitsstreiks und Aufstände innerhalb der Mauern, sowie Solidaritätsaktionen, Demos und Öffentlichkeitsarbeit (soweit möglich unter offensichtlicher Medienmanipulation und -zensur) ausserhalb. Der Kampf erreichte eine Radikalisierung des Kampfes draussen, zwischen "sozialen" und "politischen" Gefangenen wurde kein Unterschied mehr gemacht, mehr Öffentlichkeitsbewusstsein, sowohl national als auch international, einige Freilassungen und viel Repression.

Der Kampf gegen das FIES-Systems ist nicht zu trennen vom Kampf gegen den Knast an sich und gegen unmenschliche Haftbedingungen weltweit. Er denunziert "das Gefängnissystem als ein Werkzeug der Gruppen, die die Macht innehaben und das Knastsystem nutzen, um ihre Hegemonie und die existierende Situation sozialer Ungerechtigkeit zu erhalten" . Die Repression, die diesem Kampf folgt, ist dieselbe wie die Repression, die radikalen Widerstand gegen das bestehende System weltweit zu unterdrücken sucht.

Auszug aus einem Brief von Laudelino Iglesias Martinez
"Aus den Totengängen von Villanubla", Valladolid, 26.02.2001

"Ich bin persönlich mit einer Reihe dieser dreckigen Methoden in Berührung gekommen, man hat mich gefoltert, verprügelt, beleidigt, mit dem Tode bedroht, schikaniert, um mich zu töten; man hat mich mehr als 12 Jahre ununterbrochen in Isolation gehalten, indem sie mich unter FIES-Module 1-Haftbedingungen untergebracht haben; man hat Krankheiten verursacht und andauern lassen; im Großen und Ganzen hat man systematisch alle meine grundlegenden Rechte geschändet. Sie waren nahe daran, mich totzuschlagen, jedes Mal, wenn ich zusammengeschlagen wurde; das ist mehrere Male passiert und während einer dieser Abreibungen haben sie mich ins Koma geprügelt und im Krankenhaus reanimiert."

"Der Kampf geht weiter, wir werden erst ruhen, bis wir den Kapitalismus besiegt haben, bis wir die Unterdrückung und die Ausbeutung überwunden haben, wenn alle Menschen frei sind und ihre Zukunft selbst bestimmen können, wenn die Menschenrechte von allen Menschen und allen Völkern respektiert werden, wenn wir eine freie, gleiche, solidarische und gesunde Welt erreicht haben, wenn wir eine Welt ohne Gefängnisse aufgebaut haben werden. Solange die Wahrheit mit Füßen getreten wird, kann uns niemand die Hoffnung nehmen, unsere Hoffnung und unsere Aufopferungen sind niemals vergebens. Weder die Einknastung, noch die gerichtliche Farce, noch die Verurteilungen, noch die Mordanschläge gegen uns werden die Revolte besiegen."


Details zu Veranstaltungen, mehr Info zu FIES, Broschüren zum Download unter www.escapeintorebellion.info


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